Geschichte Sindlingens
Verfasser: Archivar Karl-Heinz Tratt (†).
um 40 000 vor Chr.
In der Altsteinzeit durchziehen - erstmals nachweisbar - Menschen unsere Gegend
um 8 000 vor Chr.
Mit dem endgültigen Rückzug des Eisesnach Norden werden die Menschen seßhaft.
(Jungsteinzeit)
ab 1 800 vor Chr.
Siedlungen der Bronzezeit.
ab 800 vor Chr.
Siedlungen der Eisenzeit.
um 400 vor Chr.
Keltische Besiedlung (jüngere Eisenzeit)
um 9 vor Chr.
Die Römer überschreiten erstmals den Rhein und dringen in die Wetterau vor; in Höchst legen sie ein Erdkastell an.
Zeit nach Christi Geburt
um 9 nach Chr.:
Rückzug der Römer hinter den Rhein nach der verlustreichen Schlacht im Teutoburger Wald
(Hermann der Cherusker)
um 80 nach Chr.:
Erneuter Vorstoß der Römer in unsere Gegend.
um 83 nach Chr.:
Römische Militärziegelei westlich der Niddamündung.
um 200 nach Chr.:
Villa rustica auf Sindlinger Gemarkung im Flurstück
"Auf der Ros“, abgeleitet von = Rosenstock oder Hecke als Relikt des alten Gutshofes aber auch vom römischen „rosea“ = Pferdeweide möglich. Hierauf deutet der Vorsatz „Auf der ...“ sinngebend hin.
(Auf der Pferdeweide)
um 260 nach Chr.:
Die Alemannen siedeln in unserer Heimat.
um 350 nach Chr.:
Erste nachgewiesene Bestattungen auf dem alemanischen-fränkischen Reihengräberfriedhof in Sindlingen mit rund 500 Gräbern aus dem 4. bis 9. Jahrhundert, teilweise ausgegraben in den Jahren1892/1897 durch
Dr. F Quilling.
um 500 nach Chr.:
Fränkische Landnahme - Dorfgründungen -Einteilung des Landes in Gaue
700 nach Chr.
770 nach Chr.:
Sindlingen gehört zum Niddagau, der erstmals erwähnt wird.
791 nach Chr.:
Erste urkundliche Erwähnung von Sindlingen in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda (Scuntilingen) während der Amtszeit des Abtes Baugulf (oder Beaugulf)
780 bis 802 nach Chr.
797 nach Chr.:
Erste genau datierte urkundliche Erwähnung von Sindlingen (Sundilingen); Grimold ist der erste namentlich bekannte Einwohner des Ortes. Da in der Urkunde von einer Wiese „in villa Sundilingen“ berichtet wird, muß man davon ausgehen, daß Sindlingen zu dieser Zeit schon eine recht ansehnliche Siedlung war.
(Villa d. h. Dorf). Die Schenkungsurkunde begünstigt das Kloster Lorsch.
799 nach Chr.:
Wird im Güterverzeichnis des Klosters Fulda ein Gunderat genannt,der seinen „Bifang bei dem Dorfe Sindlingen“, - eine dem Waldentrissene , kleine Rodung - zu seinem Seelenheil dem Kloster Fulda schenkt. Der Franke Gunderat rodete also einen Ort, genannt Gunderatshausen, = Haus des Gunderat.
Der alte Gewanname „Kudert“ - abgeleitet aus Gunderot oder Gundert, deutet noch heute auf die nicht mehr existierende kleine Siedlung im Grenzbereich der Gemarkungen Sindlingen, Hattersheim, Kriftel und Zeilsheim hin. Die verlassene Flur werden sich die vier Anrainer untereinander aufgeteilt haben. Es ist nicht bekannt, wann und weshalb der Ort aufgegeben wurde, vermutlich schon im ausgehenden Mittelalter.
800 nach Chr.
804 nach Chr.:
Eine Hildenbure schenkt dem Kloster Lorsch zwei Mansen Land mit einem Gebäude und einem Hörigen in„villa Suntilingen“
830 nach Chr.:
Einhard, der Schreiber Karls des Großen, erwähnt schon eine Kirche in Sindlingen
831 nach Chr.:
Die Abtei Prüm (Eifel) hat Grundbesitz in Sindlingen.
880 nach Chr.:
Die Martinskirche auch „Merzkirche“ auf der anderen Mainseite gegenüber von Sindlingen, wird erstmals erwähnt. 1956 werden die Grundmauern und ein Friedhof, der zur Kirche gehörte, freigelegt. Heute ist dort der Hafen der Hoechst AG auf der südlichen Mainseite
889 nach Chr.:
Das Kloster Bleidenstadt erhält im Taunus Grundstücke von einem Herevicus „in Singelingero marca“.
1000 nach Chr.
1036 nach Chr.:
Kaiser Konrad II schenkt Sindlingen an die Abtei Limburgin der Pfalz.
1200 nach Chr.
1268 nach Chr.:
Die Falkensteiner besitzen Güter in Sindlingen.
1270 nach Chr.:
Die Vogteirechte in Sindlingen gehen auf die Falkensteiner, später auf die Kronberger über.
1300 nach Chr.
1355 nach Chr.
: Das Frankfurter Liebfrauenstift ist im Besitz des Sadelhofes (Sattelhof) in Sindlingen
1339nach Chr.
Erstmals wird in Sindlingen ein Ortsgericht erwähnt; es tagt auf der Straße vor dem Haus des
Frank von Kronberg.
1394 nach Chr.:
Das Domstift zu Mainz erwirbt Güter (68 Morgen) in Sindlingen.
Peter Schudder ist Schultheiß auf dem Hof des Stiftes Obermockstadt,
ein Langhenne auf dem Hof des Stiftes Limburg.
Die älteste urkundlich erwähnte Kirche ist dem hl.Dionysius geweiht und liegt dem
„Moxstädter oder Mönchhof“ gegenüber.
Die Kirche ist zu dieser Zeit für die Ämter Höchst und Hofheim ein Wallfahrtsort
(„aus sonderlicher Devotion und Andacht“)
1400 nach Chr.
1412 nach Chr.:
Das St. Bartolomäusstift in Frankfurt erwirbt eine Hofreite in Sindlingen
1428 nach Chr.:
Schultheiß ist ein „Scharre"
1450 nach Chr.:
Die Abtei Limburg in der Pfalz läßt von dem Schultheißen in Hofheim und seinem Hubengericht ihre Rechte in Sindlingen aufzeichnen.
1475 nach Chr.:
Schultheiß ist ein „Peter Hermann"
1484 nach Chr.:
Die Abtei Limburg veräußert ihren Dinghof in Sindlingen mit dem Hubengericht und die Vogtei für 3000 Gulden an das St. Petersstift zu Mainz
1487 nach Chr.:
Schultheiß ist ein „Hen“
1488 nach Chr.:
St. Alban zu Mainz besitzt Güter in Sindlingen
1492 nach Chr.:
Schultheiß ist ein „Contz“
Sindlingen besitzt mit 20 umliegenden Gemeinden und 3 Einzelhöfen Waldnutzungsrechte in der Oberliederbacher Mark. Diese zieht sich vom kleinen Feldberg bis Münster und umfaßt die Distrikte „Staufen, Rossert, Eichkopf und Dicknet“ mit einer Größe von etwa 3200 Morgen (800 ha).
1493 nach Chr.:
Der Johanniterorden zu Mainz besitzt Güter in Sindlingen.
1496 nach Chr.:
Schultheiß ist ein „Krine"
1500 nach Chr.
1526 nach Chr.:
Das Kirchen-und Pfarrvermögen in Sindlingen umfaßt 19 Morgen im Oberfeld, 28 Morgen im Mittelfeld und 19 Morgen im Unterfeld sowie ein Drittel des großen Zehnten.
1560 nach Chr.:
Schultheiß ist ein „Vältein Strauß"
1589 nach Chr.:
Kurmainz läßt eine Schiffsmühle zwischen Sindlingen und Kelsterbach im Main verankern; die Sindlinger Bauern brauchten nicht mehr ihr Korn in Hofheim in der Obermühle zu mahlen, an die sie „gebannt“ waren.
1598 nach Chr.
Erstmals wird eine Schule in Sindlingen erwähnt.
1600 nach Chr.
1608 nach Chr.:
Sindlingen, das bisher zum Amt Hofheim gehört, wird dem Amt Höchst zugeschlagen.
1609 nach Chr.:
Bau der katholischen Pfarrkirche St. Dionysius an Stelle einer baufällig gewordenen „Kapelle“
Der Turm steht heute noch.
In Sindlingen leben 210 Einwohner: 48 Ehemänner,2 Witwer, 48 Ehefrauen, 6 Witwen und 106 Kinder.
Es werden 12 „wehrfähige, unverheiratete Haussöhne“ mit ihrem Alter genannt:
Phillipsen Hans, der jüngere 22 Jahre alt
Kaspar Feix, 20 Jahre alt
Marx Kles, 20 Jahre alt
Velten Pfeifers Hans, 20 Jahre alt
Phillipsen Hansen Walter, 17 Jahre alt
Johann Pfeifer, 18 Jahre alt
Nikolaus Kittel, 20 Jahre alt
Johannes Kles, 17 Jahre alt
Kaspar Wendels Hans, 28 Jahre alt
Jakob Stern, 18 Jahre alt
Hans Bixel , 21 Jahre alt
Wolfgang Schmunk, 17 Jahre alt
1614 nach Chr.:
Kurfürst Johann Schweickard von Kronberg bewilligt der Gemeinde Sindlingen ein eigenes Ortsgericht und die Führung eines Gerichtssiegels. (Haupt des hl. Dionysius mit Mitra auf einem Buch,
gehalten von zwei Armen, darunter das Mainzer Rad)
Schultheiß ist ein „Anthes Veix"
1618 bis 1648 :
Im 30jährigen Krieg wird Sindlingen schwer heimgesucht.
Die Zahl der Haushalte geht von 52 auf 43 im Jahr 1633 zurück.
1620 nach Chr.:
Erstmals wird unsere Gegend vom Kampfgeschehen berührt, als der kaiserliche General Anholt sich mit seinen Truppen im Maingebiet einquartiert und die protestantischen Dörfer Ober-und Unterliederbach ausplündern und niederbrennen läßt.
Pfarrer Hermes beginnt das erste Sindlinger Kirchenbuch
1622 nach Chr.:
Am 20. Juni treffen Christian von Braunschweig und sein Kontrahent, der Feldherr der katholischen Liga, Tilly, in der „Schlacht bei Höchst“ aufeinander
1623 nach Chr.:
Die Rechte der Herren und die Pflichten der Untertanen
werden im "Jurisdictonalia Sindelingen“ festgestellt und behalten ihre Gültigkeit bis in die nassauische Zeit. Alle Nachbarn sind katholisch und bis auf Schultheiß und Schulmeister, Leibeigene.
1628 nach Chr.:
Die Pest wütet in Sindlingen
1631 nach Chr.:
Der Schwedenkönig Gustav Adolf erscheint mit seinenTruppen vor Höchst, das ihm kampflos die Tore öffnet.
1633 nach Chr.:
Schultheiß ist ein „Ludwig Haub"
Der „Flecken Sindlingen“ hat 43 Einwohner und 3 Witwen (jeweils Haushaltungen)
1649 nach Chr.:
Der Gemeindeetat beträgt 683 Gulden an Einnahmen und 687 Gulden an Ausgaben.
1654 nach Chr.:
In Sindlingen stehen 17 Hofreiten leer.
Die Zahl der Haushaltungen ist auf 25 zurückgegangen.
50 Morgen Land nicht bebaut, da sie herrenlos waren.
1654 nach Chr.:
Schultheiß ist ein „Wendel Scheffer“
1667 nach Chr.:
Aus dem Anteil des Weinzehnten für das St. Petersstift zu
Mainz geht die Bedeutung des Weinbaues in Sindlingen hervor, der in den Fluren des Leußgrund, Weidspitze, Okrifteler Weg, Auf dem Sand, Im Grimling, Auf dem Rich, am Zeilsheimer Weg betrieben wird.
1679 nach Chr.:
In diesem Jahr werden über 400 OHM (= 55 000 Liter) Wein in Sindlingen geerntet.
1680 :
Schultheiß Wendel Scheffer benennt 37 „Nachbarn“ (Haushaltsvorstände) in Sindlingen.
Bei einem Flächenbrand im unteren Teil der Gemeindegasse (Allesinastraße) fallen sieben Hofreiten den Flammen zum Opfer.
1688 nach Chr.:
In Sindlingen wird ein „Schulhaus“ gebaut, das gleichzeitig als Rathaus, Schule und Gemeindeschmiede dient.
1689 nach Chr.:
In den französischen Eroberungskriegen unter Ludwig dem XIV büßen die Sindlinger durch fouragierendeTruppen ihre gesamte Ernte ein.
1690 nach Chr.:
In einer großen Feuersbrunst am 7. Mai werden in Sindlingen innerhalb von vier Stunden 26 Häuser, das Rathaus, 10 Scheunen sowie 23 Kelterhäuser und Stallungen vernichtet.
Ursache: Ein invalider Soldat zündet im Gasthaus „Adler“ eine Rakete, er wird später des Landes verwiesen.
1699 nach Chr.:
Die Gemeinde verpachtet ihre Schafsweide auf 70 Jahre für 2000 Gulden an den Höchster Zollschreiber Johann Peter Bonn.
1700 nach Chr.
1700 nach Chr.:
Die Gemeinde veräußert 1 Morgen des Haingrabens für
200 Gulden, um den Wiederaufbau des Rathauses zu finanzieren.
Nach 1700 erbaut Pfarrer Humbert für seine beiden „unwürdigen Brüder“, so die Chronik, den imposanten Gasthof „Zum goldenen Löwen“ mit großen Stallungen
1708 nach Chr.:
Sechs Sindlinger Bürger erhalten vom Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn die Erlaubnis, sich in den „Backhausgärten am Dorfgraben“ anzusiedeln. (erste Ortserweiterung)
1715 nach Chr.:
Es gibt 81 Familien mit 245 Seelen im Ort.
1724 nach Chr.:
Schultheiß ist ein Josef Neuser.
Am 29. Dezember findet die berühmt-berüchtigte„ Obstbaumexekution„ statt,
(Siehe „Sindlingen, von Adalbert Vollert, Seite 45)
Bau der St. Anna Kapelle „vor dem Ort“.
Gestiftet und errichtet von der Großfamilie Ickstadt – Weil – Neuser.
Sie stand genau 200Jahre und musste 1926 dem Verkehr weichen.
1734 nach Chr.:
Auf dem Friedhof an der katholischen Kirche wird eine Kreuzigungsgruppe aus Sandstein aufgestellt
(heute links neben dem Haupteingang der Kirche)
1740 nach Chr.:
Die Brüder Andreas und Franz Vaccani erwerben in Sindlingen ein Landgut und beginnen in den Gebäuden der Hofreite mit der Fabrikation von goldenen und silbernen Besatzstücken.
Die Herstellung wurde 1744 wieder eingestellt.
1744 nach Chr.:
Schultheiß ist ein Christoph Specht
1748 nach Chr.:
Das Gasthaus „Zum Stern“ wird erbaut.
Es liegt in der „neuen Gasse“ (Neugasse).
Die Jahreszahl ist über dem Toreingang eingemeißelt
.
1760 nach Chr.:
Der Frankfurter Handelsherr Karl Franz Allesina erwirbt für 11 200 Gulden das
Sindlinger Hofgut des Galanteriewarenhändlers Franz Vaccani einschließlich
der „aufgemauerten Terrasse“ am Mainufer und ein Herrenhaus.
Das Herrschaftshaus beherbergt das Atelier des bekannten Malers Johann Andreas Benjamin Nothnagel von Frankfurt. Hier übte sich Goethe, wie wir aus „Dichtung und Wahrheit“ wissen, die Ölmalerei.
Die Säle und Zimmer des Hauses waren nach italienischem Geschmack ausgestattet.
In Ihnen fanden Marmorstatuen und Büsten von Guiliano Ricci aus Livorne Aufstellung.
Pfarrer Feilen aus Echternach / Luxenburg wurde unter 36 Bewerber die Pfarrei übertragen.
1761 nach Chr.:
Die Gebrüder Allesina erzielen in einem Jahr einen Reingewinn von 40 000 Gulden.
Neue Orgel in St. Dionysius (Erbauer Köhler aus Frankfurt.
1762 nach Chr.:
Großes Notjahr (7-jähriger Krieg) Gott schenkt eine sehr frühe Ernte (28. Juni)
1764 nach Chr. :
Karl Franz Allesina stirbt und vererbte das Landgut in Sindlingen seinem Patenkind Karl Franz Schweizer, dem ältesten Sohn seiner Nichte in Frankfurt, unter der Bedingung, daß dieser den Namen Allesina weiterführe.
1771 nach Chr.:
Die Sindlinger Amtsstatistik erwähnt 70 „Nachbarn“ (162 Erwachsene, 214 Kinder und 20 Dienstboten), die 2193 Morgen Land bewirtschaften und 26 Pferde, 42 Ochsen, 130 Kühe, 21 Rinder und 142 Schweine besitzen.
Schultheiß ist ein Peter Hahn. (auch 1781)
Bei den Berufsangaben fallen zwei aus dem Rahmen: Der „Chirurgus“ Johannes North wird vermutlich im städtischen Höchst praktizieren und der „Bossierer“ Johannes Spengler in der dortigen Porzellanmanufaktur gearbeitet haben.
Die Sindlinger Gemarkung umfaßte damals 2586 Morgen Ackerland, 16 Morgen Wiesen,
75 Morgen Viehweide und 20 Morgen zehntfreies Herrschaftsland.
Matthes Weber wird als Gemeindeschmied benannt.
1774 nach Chr.:
(am 30. Mai) Der Frankfurter Handelsherr Johannes Maria Allesina und Franziska Klara geborene Brentano feiern mit Verwandten und Freunden ihre Goldene Hochzeit in Sindlingen; zu den Gästen zählen der 24 jährige Johann Wolfgang Goethe sowie der Höchster Schnupftabakfabrikant Josef Maria Markus Bolongaro.
Die Gemeinde zählt 450 Einwohner.
1778 nach Chr.:
Das Gemeindevermögen besteht aus:
Ein neu gebautes, zweistöckiges Gerichtshaus 500 Gulden,
ein Schulhaus mit Lehrerwohnung und Gemeindeschmiede unter einem Dach 400 Gulden,
ein Back-und Hirtenhaus 150 Gulden, 9 Morgen gemeindeeigenes Ackerland 800 Gulden, die 30 Morgen große Oberweide 2000 Gulden, die 45 Morgen große Unterweide 3000 Gulden, drei Weidenwörthchen am Main 4 Morgen 800 Gulden, 9 Morgen Wiese 600 Gulden
Die jährliche Pacht der Schafweide 125 Gulden Jährlicher Erhalt aus dem Höchster Zoll, da die Gemeinde kein Brückengeld an der von ihr erbauten steinernen Brücke oberhalb des Ortes erhebt. (Brücke über den Lachgraben) 50 Gulden
Dies ergibt zusammen ein Vermögen von: 8420 Gulden
1780 nach Chr.:
In Sindlingen gibt es 86 numerierte und 2 nicht numerierte Wohnhäuser, 40 Scheunen, 1 Kirche im Ort,
1 Kapelle „an der Landstraße vor dem Ort“ sowie 12 (zwölf) Brunnen.
Der Kleeanbau wird in unserer Gegend üblich. (ewiger Klee)
Pfarrer Arend erstellt die erste Pfarrchronik über Ursprung, Patronat und Seelsorge der Pfarrei, so wie eine Liste derPfarrherren seit 1620
1781 nach Chr.:
An der Landesgrenze zwischen dem kurmainzischen Sindlingen und dem isenburgischen Okriftel findet
eine „Grenzrevision“ statt. Schultheiß ist Peter Hahn.
1783 nach Chr.:
Die Bäckerei Schäfer in der Gemeindegasse (heute Huthmacherstr. 5) wird gegründet
1784 nach Chr.:
Ende Februar werden durch das Hochwasser des Mains 11 Wohnhäuser beschädigt.
Der Wasserstand ist der bisher höchste Stand der in Sindlingen gemessen wurde.
(Torpfosten am Wohnhaus Stappert, Alt Sindlingen)
1795 nach Chr.:
12. Oktober: Gefecht Zwischen Sindlingen und Höchst.(Koalitions-und Freiheitskriege 1792 bis 1814)
Die Franzosen greifen von Sindlingen her Höchst an (Koalitionstruppen)
1796 nach Chr.:
In Sindlingen gibt es 74 Haushaltungen;
die Gemeinde nimmt einen Kredit von 17 500 Gulden auf zur Bestreitung der Kriegskosten.
1797 nach Chr.:
Pfarrer Heusslein übernimmt die Pfarrei.
1799 nach Chr.:
5. Oktober: Angriff der Franzosen auf den kurmainzischen Landsturm zwischen Sindlingen und Höchst (zeitgenössisches Guasch (Bild) im Historischen Museum Frankfurt)
Ab 1800
1801
Das Haingrabengelände wird geschleift und für Bauplätze verwendet.
1802
Pfarrer Arend erstellt die erste Pfarrchronik über Ursprung, Patronat und Seelsorge der Pfarrei, so wie eine Liste derPfarrherren seit 1620
1801
Das Haingrabengelände wird geschleift und für Bauplätze verwendet.
1802
Pfarrer Arend erstellt die erste Pfarrchronik über Ursprung, Patronat und Seelsorge der Pfarrei, so wie eine Liste derPfarrherren seit 1620.
1802
11. Oktober: Die nassauische Regierung ergreift Besitz von Sindlingen, bevor der Reichsdeputationshauptschluß vom 24. März 1803 rechtskräftig wird.
1803 bis 1814
Schultheiß ist ein Josef Westenberger
1804
Pfarrer Heusslein läßt den Hochaltar erneuern, weil er sehr „misserim“ war. Schreinermeister Johann Adam Appel aus Höchst und Bildhauer Johannes Leimer aus Schwanheim fertigen für 1000 Gulden nach Plänen des Landbaumeisters Schuttermeier (Taymer) einen Hochaltar an.
1805
Der gemeinsame Waldbesitz hat sich nicht günstig auf die Nutzung ausgewirkt. Die von dem Forstjäger Karl Nathan angefertigte „Generalkarte sämtlicher zur Unterliederbacher Mark gehörenden Walddistrikte“ bildet die Grundlage, nach der Oberjäger Genth die Anteilflächen für die einzelnen Gemeinden entsprechend dem vorhandenen Baumbestand, dem Bodenwert der Waldfläche und der Einwohnerzahl der beteiligten Orte errechnet. Sindlingen erhält einen Anteil von genau 174 Morgen 136 Ruten 95 Schuh 88 Zoll, nach heutigen Maßen etwa 44 ha. Der „Sindlinger Wald“ liegt im Bereich des „Staufen“.
Er fiel 1917 an Höchst und 1928 bei der Eingemeindung an Frankfurt.
1806
Der Flutgraben in Richtung Zeilsheim (Welschgraben) wird tiefer ausgehoben und verbreitert.
1808
Aufhebung der Leibeigenschaft in Nassau und Wegfall der damit verbundenen Dienste und Abgaben.
Die Gemeinde löst mit 700 Gulden die Verpflichtung ihrer Bürger, auf dem herrschaftlichen „Wiesenhof“ bei Schwanheim „in der Fron das Heu zu machen"
1809
Das örtliche „Hubengericht“ (Hofgericht des Zehnthofes) wird aufgehoben.
Pfarrer Heusslein zieht in das neue Pfarrhaus ein, das der herzoglich nassauische Domänenfiskus als Nachfolger des Stiftes St. Peter zu Mainz erbauen ließ.
1810
In Sindlingen gibt es 98 Häuser mit 570 Bewohnern sowie sechs Gastwirtschaften:
Zum goldenen Adler
Zum goldenen Engel
Zum Stern
Zum grünen Baum
Zum goldenen Löwen
Zum weißen Schwan
Der Viehbestand beträgt:
21 Pferde
43 Ochsen
168 Kühe
51 Rinder
250 Schafe
8 Ziegen
187 Schweine
1811
Am „Roten Weg“ wird das Feldkreuz errichtet
1812
Drei neue Glocken für den alten Turm
1813
Beim Rückzug der Franzosen nach dem Rußlandfeldzug hat Sindlingen „stark gelitten“.
Wohnungen wurden geplündert, Lebensmittel aufgezehrt, Vieh mitgenommen
1815 bis 1825
Schultheiß Peter Huthmacher.
1818
Die katholische Kirchengemeinde unter Pfarrer Heusslein bittet um die Genehmigung zum Bau einer neuen Pfarrkirche.
Im Jahre 1609 zählte die Gemeinde 160 Seelen, jetzt aber war sie auf 560 Glieder angewachsen; die alte Kirche war zu klein geworden.
1820
Der Friedhof wird verlegt, um Platz zu schaffen für den Kirchenneubau.
Zukauf des Zehnthof-Gartens. Das alte Beinhaus wird abgetragen.
1823
Im Mai beginnen die Abbrucharbeiten an der alten Kirche.
Nur der Turm bleibt erhalten.
Neubau der katholischen Pfarrkirche nach den Plänen des Landesbaudirektors Götz; 1825 eingeweiht. Grundsteinlegung ist am 25. Juni 1823 durch Pfarrer Heusslein. Proben von dem im Vorjahr erzeugten Sindlinger Wein und Feldfrüchte aus der Gemarkung wie Korn, Weizen, Gerste Hafer, Wicken, Erbsen und Linsen sind im Grundstein enthalten.
Die Baukosten betragen 40 811 Gulden. (700 Sitzplätze)
Für die geplanten zwei Türme ist kein Geld vorhanden, der alte Turm bleibt neben der Kirche stehen.
(heute unter Denkmalschutz)
1825 bis 1836
Schultheiß ist Philipp Huthmacher.
1827
Das erste Dampfschiff fährt auf dem Main von Mainz bis Frankfurt.
Die Wassertiefe des Mains beträgt nur ca. 1,00 m.
Auf der Höhe von Sindlingen gibt es zwei kleine Flußinseln.
Der Güterverkehr auf dem Main wird mit flachgehenden, 10 bis 15 Meter langen Lastkähnen - „Schelche“ genannt - bewerkstelligt.
1829
Zwei Gemälde; Bartholomäus von Spranger, Geißel und Dornenkrone Anton von Schweitzer, für die Seitenaltäre.
1831
Die alte Orgel wird wieder aufgestellt.
1925 und 1937 restauriert und auf Elektrik umgerüstet, für Notfälle ist der Blasebalg noch erhalten.
1832
„Durchbruch“ der Allesinastrasse. Haus Löllmann muß weichen.
1833
An einer neu eröffneten Baulinie (heutige Allesinastr) wird ein neues Schulhaus für 6139 Gulden errichtet; darin sind die Gemeinderatsstube sowie zwei Lehrerwohnungen untergebracht
.
1836 bis 1849
Schultheiß ist Johannes Schmitt.
Nach der 1848er Revolution wurden die vom Landesherren ernannten Schultheißen abberufen und die Dorfvorsteher, jetzt Bürgermeister genannt, gewählt.
1840
Baubeginn der Eisenbahnlinie Frankfurt - Höchst - Wiesbaden.
1841
Schweres Hochwasser
1843
In Sindlingen gibt es 125 Häuser mit 185 Familien und 805 Einwohnern.
Die Größe der Gemarkung beträgt 2419 Morgen.
1846
Die Sindlinger Grundbesitzer des Domänenfiskus lösen mit 41 000 Gulden ihre Zehntverpflichtung ab.
1848
Im Ort bildet sich nach den Märzunruhen ein „Sicherheitskomitee“ zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung.
Die Märzrevolution wendet sich gegen Pfarrer Vogelsang.
Nach blutigen Schlägereien wird er nach Assmannshausen versetzt.
Die Gemeinde verzichtet auf die Zahlung von Schulgeld.
An Sindlingen vorbei wird die Bahnlinie Frankfurt-Mainz Kastelleröffnet. (eigener Bahnhof erst ab 1893)
1849
Die vom Herzog ernannten Schultheißen werden durch gewählte „Bürgermeister“ ersetzt.
Der neue Bürgermeister in Sindlingen bleibt der Alte: Johannes Schmitt wird gewählt und bleibt bis 1854 im Amt.
1850
Pfarrer Jacobi will die Kirche verkleinern.
1851
In Sindlingen wird das Stockbuch eingeführt.
.
1854 bis 1875
Bürgermeister ist Philipp Glatt
1858
Nach dem Tod des jüngeren Bruders von Karl Franz Allesina - Schweitzer kommt das „Schweizerische Gut“ in den Besitz eines Russen, der es allerdings bald weiterverkauft
1859
Mit dem „Männergesangverein“ wird in Sindlingen der erste Ortsverein gegründet.
1863
Januar: Die „Chemische Fabrik Meister, Lucius & Co." - die heutige Hoechst AG - nimmt in Höchst ihren Betrieb auf; die Belegschaft besteht aus 5 Arbeitern, 1 Chemiker und 1 Kontoristen
1866
Juni: Im östereichischen-preußischen Krieg liegen Bundestruppen in Höchst, die von Sindlingen mit verpflegt werden.
4. August: Die Übernahme des Herzogtums Nassau durch Preußen wird amtlich bekannt gegeben. (Sindlingen, Kreis Höchst, Regierungsbezirk Wiesbaden, Provinz Hessen-Nassau)
Am 26. 12.1866 wird Herbert von Meister geboren (+2. 1. 1919)
1869
Sindlingen beginnt mit der Aufstellung eines Grundbuchkatasters.
1870/71
Im deutsch-französischen Krieg sind 37 Sindlinger eingezogen;
vier kehren nicht mehr zurück.
1872
Der Männergesangverein „Germania“ wird in der
Korbmacherwerkstatt Kopai in der Weinbergstraße gegründet.
1873
Am 27. 11. wird Else von Meister geb. Humser geboren.
Der Krieger und Militärverein wird gegründet.
1875 bis 1888
Bürgermeister ist Andreas Schmidt.
Der Turnverein Sindlingen wird gegründet.
1875
Sindlingen überschreitet die 1000 Einwohnergrenze.
Die Kohlenhandlung Buch, Okriftler Str. 22, wird gegründet. Sie ist eine der ersten Nutznießer der 1886 erbauten Werftanlage, dem Landungsplatz, sie löschen Stein-und Braunkohle direkt vom
Schiff auf die Pferdefuhrwerke.
1878
Die Eisenbahnlinie Frankfurt - Höchst - Limburg an der Lahn wird in Betrieb genommen.
Am 25. 08. 1878 wurde das Kriegerdenkmal am Dalles enthüllt.
Später wurde es an der Straße „Zur Friedenseiche“ zwischen Allesina-und Farbenstrsße aufgestellt, In den 80er Jahren wurde es vom Garten-Bauamt der Stadt Frankfurt am Main wegen angeblicher Baufälligkeit abgebaut und ist seit dem spurlos verschwunden.
1880
Gründung des Baugeschäftes Johann Philipp Einig.
1881
Männergesangverein „Sängerlust“ wird gegründet.
1882
Schweres Hochwasser (wie 1841)
1885
Sindlingen hat 1497 Einwohner und 206 Wohnungen sowie acht öffentliche und 45 private Brunnen.
Von den berufstätigen Einwohnern sind 60% Landwirte, 30% Fabrikarbeiter und 10% Handwerker.
Ein Oberräder Brauereibesitzer erwirbt das „Schweizerische Gut“und eröffnet eine Gastwirtschaft im ehemaligen Herrenhaus.
1886
Die Gemeinde läßt für 2000 Mark eine „Mainwerftanlage“, einen Landungsplatz für Schiffe zum Aus- und Einladen von Gütern, errichten.
Die in Höchst und kurz unterhalb von Sindlingen errichteten Staustufen (Nadelwehr) brachten mit entsprechenden Baggerarbeiten die Fahrrinne auf eine Wassertiefe von 2,20 Meter.
Die nach wie vor rentablen Holzflößerei wird durch „Floßgassen“ in den Staustufen Rechnung getragen.
Am Landungsplatz wird das in Sindlingen benötigte Bauholz mit Flößen angelandet und hier auch zum Teil von den ansässigen Handwerkern verarbeitet.
1888 bis 1917
Bürgermeister Franz Josef Huthmacher, ab 1908 hauptamtlicher Bürgermeister.
1889
MGV „Meenzer-Hof-Gesellschaft“ wird gegründet.
1892
Am „Dalles“ wird eine Fuhrwerkswaage in Betrieb genommen und ein Wiegemeister bestellt.
Bei Ausschachtungsarbeiten an den Häusern „Farbenstraße Ecke Am Lachgraben“, werden alemanisch-fränkische Gräber gefunden.
Nach Dr. F. Quilling werden die Gräber ins 4. bis 9. Jahrhundert zurückdatiert.
Funde von Grabbeigaben lassen diese Datierung zu. (Siehe auch Literatur)
Die Freiwillige Feuerwehr Sindlingen wird gegründet.
1893
Die Eisenbahnhaltestelle Sindlingen-Zeilsheim wird eröffnet. (Strecke Frankfurt-Wiesbaden)
1895
Der „Stenographenverein Sindlingen“ gründet sich.
1897
Im Main wird eine „endlose“ lange eiserne Kette verlegt, an der sich ein dampfgetriebener Kettenschlepper mit seinen Lastkähnen den Fluß aufwärts zog.
(4 700 000 armdicke Glieder von Mainz bis Würzburg)
Ende der 20er Jahre wird die Kettenschleppfahrt eingestellt, die Kette wird 1938 aus dem Fluß gezogen.
1898
Radfahrerverein Germania geht in Gründung
1899 nach Chr.:
In der Neugasse, heute Alt Sindlingen wird die Firma Warenhaus Bayer gegründet, Vorgängerin der Süßwarenhandlung Carl Regenbogen.
Ab 1900
1900
Die „alte Schule“ wird um einen Klinker-Anbau erweitert.
1901
Die Gemeinde Sindlingen stellt einen Antrag auf Einrichtung einer Güterhalle am Bahnhof.
Der Antrag wird erst einmal abgelehnt.
Die Sanitätskolonne Sindlingen (DRK Ortsgruppe Sindlingen) und der 1. Sindlinger Schwimmclub werden gegründet.
1902
Gründung der evangelischen Kirchengemeinde in Sindlingen.- Zeilsheim.
1906/07
(Familie von Meister) Herbert von Meister, ein Sohn des Farbwerksgründers, erwirbt das Schweitzerische Gut und erbaut 100 Meter südlich des alten Herrenhauses die „Villa Lindenhaus“.
Architekt der nachbarocken Wohnpracht ist der Königlich-Preußische Baurat Franz von Hoven.
1904
Die „Villa Meister“, wie die Villa Lindenhaus im Ort landläufig genannt wird, wird ihrer Bestimmung übergeben und bezogen
Der Obst und Gartenbauverein wird gegründet.
1905
Mit Höchst finden erste Verhandlungen wegen einer Eingemeindung statt
Die Villenkolonie wird ausgewiesen.
6. April Durch zwei wildernde Hunde wurden zwei eingepferchte Schafsherden bedrängt.
Die eine Herde wurde im Feld versprengt, die andere Herde in den Main getrieben, wodurch 14 Schafe ertranken.
Die evangelische Kirchengemeinde wird gegründet.
Die Gemeinde umfasst Sindlingen und Zeilsheim, 1. Pfarrer bis 1930 ist Ludwig Weber.
1906
Am 12. November weiht Dekan Pfarrer Brückmann das Schwesternhaus Sankt Joseph.
Er begrüßt die ersten Schwestern der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“: Oberin Bilhilda, Sr. Simon als
Krankenschwester, Sr Julietta als Leiterin des Kindergartens.
Pfarrer Brückmann stirbt einen Tag nach der Einweihung an einem Herzschlag.
Grundsteinlegung der evangelischen Kirche und Pfarrhaus, Einweihung 1907 dank einer großzügigen Spende der Familie von Meister.
Der Reiterverein Sindlingen gründet sich.
Die Volkszählung in Sindlingen am 1. Dezember ergibt:
387 bewohnte Wohnhäuser
7 unbewohnte Wohnhäuser
1 Hütte, Zelte, Schiffe
701 gewöhnliche und Einzelhaushaltungen
1 Anstalt
1482 männliche Personen
1453 weibliche Personen
790 evangelische Christen
2143 katholische Christen
1 anderer Christ
1 Jude
2935 Gesamteinwohnerzahl gegenüber 2508 am 1. 12. 1900
Errichtung einer Hochseilfähre zwischen Sindlingen-Kelsterbach
Freitag der 3. März 1906, Pressenotiz im Höchster Kreisblatt:
"Sindlingen. Der Hofheimer und der Okrifteler Weg so wie die Bahnstraße sollen Probeweise asphaltiert werden, auch ist der Bau eines Elektrizitätswerks in Beratung gezogen worden.
(Fehlt nur noch ein Zirkus, ein Schwimmbad und eine Artillerie-Kaserne. D.Red.)
1906/07
Die evangelische Kirche wird gebaut.
1907
Im Sankt Josephshaus wird der Kindergarten mit 120 Kindern eröffnet; 107 Kranke gepflegt;
107 Nachtwachen geleistet.
Der Kleintierzuchtverein wird gegründet
Die Gemeinde hat einen Bauplan für die neue Schule anfertigen lassen nach demselben sind 12 Lehrsäle,
1 Zeichensaal,1Turnhalle, 2 Lehrer- und eine Pedellwohnung vorgesehen.
Als Bauplatz ist Gemeindeland an der Hattersheimer Straße in Ausssicht genommen.
Der Plan bedarf der Genehmigung.
1908
Sindlingen erhält einen hauptamtlichen Bürgermeister. Franz Josef Huthmacher bleibt bis zur Eingemeindung nach Höchst im Amt.
Die ehrenamtliche oder nebenberufliche Aufgaben des Bürgermeisters erfüllte er schon ab dem Jahr 1888.
Im St. Josephshaus wird die Handarbeitsschule eröffnet.
Deutsche-Jugend-Kraft Sindlingen (DJK) wird gegründet.
1909
Sindlingen wird an die Trinkwasserversorgung der Stadt Höchst angeschlossen.
Die neue Leuchtgasleitung wird verlegt.
Das katholische Pfarrhaus steht wegen Reparaturbedürftigkeit seit zwei Jahren leer.
Jetzt werden 12 000 Mk vom Fiskus bereit gestellt für eine Renovierung und den Anbau einer Kaplanwohnung.
Die Miete für den Geistlichen übernimmt in dieser Zeit der Staat
Ein „Lokalgewerbeverein Sindlingen“ und der „Militärverein Sindlingen“ gründen sich.
1910
Am nordwestlichen Ortsrand (Verlängerung der heutigen Gustavsallee) entsteht durch Initiative von Herbert von Meister die Sindlinger „Villenkolonie“ für Angestellte der Farbwerke Höchst.
Sindlingen wird von den Farbwerken mit Leucht-und Kochgas versorgt;
1915
erfolgt der Anschluß an die Hessen-Nassauische Gas AG.
Am 14. Juli brannten in einem Teil der Ortsstraßen zum ersten Mal die Gaslaternen.
Am 1. September 1910 gründet Vincenz Schmidt die Spenglerei, aus der später die Firma Tratt Sanitär-und Heizungstechnik hervor geht.
Von der Böschung am (alten) Friedhof nach dem Main hin, wollen verschiedene Anlieger Gemeindegelände erwerben, teils zu Bau-, teils zu Gartenzwecken. Die Gemeinde hat die Rute mit 140.00 Mark bewertet.
Der „1. F.C. Viktoria Sindlingen“, die „Freie Turnerschaft Sindlingen“ und der „Touristenclub Sindlingen“ werden gegründet.
Die Friedenseiche (Friedensgedächtniseiche) wird gepflanzt.
Erinnerung an den Sedantag 1870/71
1911
Das neue Schulgebäude, die Meisterschule, benannt nach Herbert von Meister, wird eröffnet.
Die ersten Stromleitungen werden verlegt.
1912
Der „Neue Friedhof wird angelegt, erste Bestattungen 1912.
Eine der ersten Bestattungen war eine Anna Maria Diener geborene Westenberger
* 12. 05. 1861 + 15. 11. 1912, (1. Grab links nach dem Eingang (Hardt), siehe Rückseite des Steins)
1913
In Sindlingen wird mit dem Bau der Ortskanalisation begonnen, mit Anschluß an die Höchster Kläranlage.
Die Akte Flurbereinigung wird nach einer Eigentümerversammlung am 4. Juni 1913 mit der kurzen Notiz geschlossen: „Es ist keine Stimmung für eine Konsolidierung in Sindlingen vorhanden.“
Pläne hierfür wurden seit 1888 hin und her geschoben; eine Konsolidierung fand bis heute (2006) nicht statt.
1914
Sindlingen hat 3526 Einwohner
Der Gemeindeetat verzeichnet 347 945 Mark Einnahmen 344 185 Mark Ausgaben.
Der Bauverein für Höchst am Main und Umgebung wird gegründet. (18. April 1914)
Die Bahnstraße wird gepflastert.
Der Zeilsheimer Weg soll zwischen Taunusbahn und Hessischer Ludwigsbahn gepflastert werden.
Die Ausmalung der kath. Kirche St Dionysius soll begonnen werden.
Das Gastwirtschaftsgebäude „Zum Löwen“ wird durch seinen Besitzer Theodor Warker freiwillig versteigert.
Der Landungsplatz bekommt eine befestigte Zufahrt über die Mainstraße (heute Allesinastr.)
Einbau des Hochaltarbildes durch Bildhauer Roth aus Zeilsheim.
Vorher Kreuzigungsgruppe.
1917
Sindlingen wird zusammen mit Zeilsheim und Unterliederbach nach Höchst eingemeindet.
Bis zur Eingemeindung führt Sindlingen die amtliche Bezeichnung
„Sindlingen am Main“
1918
Im ersten Weltkrieg 1914 bis 1918 hat Sindlingen 49 Gefallene und 8 Vermißte zu beklagen.
1919
Dem frei gewählten Höchster Stadtparlament gehören sechs Vertreter aus Sindlingen an.
Herbert von Meister stirbt am 2.Januar und wird in „Höchst am Main-Sindlingen“ auf dem neuen Friedhof beerdigt. Das Grabmal wird von dem Frankfurter Bildhauer Vanoli geschaffen.
Der Gasthof „Zum Löwen“ wechselt sein Besitzer. Herr Warker verkauft sein Anwesen nebst Garten
(heute Hotel Post) an Herrn Metzgermeister Franz Rötger.
1920
Der Bauverein beginnt mit der Errichtung der Ferdinand Hofmann-Siedlung.
Das Sängerquartett „Arion“ wird gegründet
1924
Das Wegekreuz am Dalles wird von der kath. Gemeinde erneuert.
1925
Das St. Josephshaus wird durch den Neubau der Nähschule über dem Kindergarten erweitert.
Der „1. Sindlinger Karnevalverein wird gegründet.
1926
Der Schachclub Sindlingen geht in Gründung
1927
Der Uferweg vom Mainberg bis zur Fähre wird ausgebaut und befestigt.
Geplant ist eine Verlängerung bis Okriftel.
Die Gärtnerei Hermann Topel in der Mainstr. 13 eröffnet ihr neues Betriebsgelände in der Mainzer Landstraße gegenüber dem Friedhof.
1928
Sindlingen wird als Stadtteil von Höchst nach Frankfurt
eingemeindet; es bringt 661 ha Land und 4303 Einwohner mit.
Der Schützenverein Sindlingen wird gegründet.
1929
Einweihung des evangelischen Schwestern-und Gemeindehauses mit Kindergarten und Altersheim
in der Gustavsallee.
Der zweite Bauabschnitt der Herbert von Meisterschule wird seiner Bestimmung übergeben.
Die Stadt Frankfurt am Main erfüllt hiermit einen Teil der Verpflichtungen aus dem Eingemeindungsvertrag
Der Turnverein weiht am 13. und 14. Juli seinen Turnplatz mit Turnerheim in der Farbenstraße ein.
Im Restaurant „Zur Eisenbahn“ (Union-Lichtspiele, heute Sindlinger Bahnstraße 110) findet an Fronleichnam- Nachmittag ein elektronisches Gartenkonzert statt, veranstaltet von der Rundfunkabteilung des Kaufhauses Schiff (Höchst). Der Eintritt ist frei. Versprochen wird eine „naturgetreue Wiedergabe mit einem Großkraftverstärker für 2500 Personen“
1930
Die katholische Kirchengemeinde St. Dionysius weiht unter ihrem Pfarrer Lorenz Steinmetz das neue Jugendhaus in der Huthmacherstraße ein.
Oberstadtbauinspektor Deutschle entwarf die Pläne und leitete den Bau.
Am Sindlinger Wasserturm hat man eine Fundamentsenkung festgestellt. Der Turm selbst steht noch im Lot. Eine Unterkeilung mit Eichenholz wird prophylaktisch vorgenommen.
1931
Nach dem in Eddersheim und Griesheim moderne Staustufen ihren Dienst aufgenommen haben, werden die kleinen Nadelwehre stillgelegt, so auch die Schleuse zwischen Kelsterbach und Okriftel.
Heute ist die alte Schleusenkammer Pumpstation für Tankschiffe zur Versorgung des Frankfurter Flughafens mit Kerosin.
Der Kanu-Club Kapitän Romer wird gegründet
1934
Am 16. Oktober wird die Jakob-Sprenger-Höhe unter großem Aufwand mit Fahnen und Flaggenschmuck, unter Beteiligung aller Ortsvereine und der „nationalsozialistischen Formationen“ eingeweiht.
An der Villa Caspar fand der Vorbeimarsch vor den Ehrengästen statt.
Der anschließende Fackelzug führte zur „Höhe“ (Jakob Sprenger war nationalsozialistischer Gauleiter von
Frankfurt). Die „Höhe“ befand sich unterhalb des heutigen Bootshauses, die Kehre am Abgang des
Willi-Schmied-Wegs vom Bootshaus zum Main ist ein letztes Relikt der Anlage.
Am 15. November 1934 wurden nachts in der Okrifteler Gemarkung die beiden Sindlinger Hans Sittig und Nix dabei erwischt, wie sie mit einer stark blendenden Lampe das Feld nach Wild absuchten.
Sie ergriffen die Flucht und konnten unentdeckt nach Sindlingen entkommen. Da Sittig jedoch als Wilderer bekannt war und man sein auf der Flucht zurückgelassenes Fahrrad gefunden hatte, konnte er überführt werden.
1937
Die Orgel in St. Dionysius wird renoviert
1939
Sindlingen hat 4952 Einwohner.
1. September Kriegsanfang.
1940
Am 16. Dezember erste Bomben auf Sindlingen. (Zwei Flugzeuge, Sprengbomben und 24 Brandbomben)
1941
Am 12. August 1941 wird der katholische Kindergarten St. Joseph geschlossen.
Er war zuletzt von 90 Kindern besucht.
Eine Kindergartenschwester und eine Helferin waren hier tätig.
Die National Sozialistische Volkswohlfahrt übernahm weiterhin die Leitung des Kindergartens, katholisch Mütter schickten aber ihre Kinder nicht mehr dorthin.
Ebenso wurde die von einer Dernbacher Schwester geleitete und von etwa 20 Frauen und Mädchen besuchte Nähstube am 1. August 1941 aufgelöst. (Literatur-Hinweis Fußnote 1*)
1942
Am 12. 08. fallen 500 Brandbomben, 4 Sprengbomben, geworfen von 3 Flugzeugen
8 Scheunen, 2 Wohnhäuser und die Kirche werden getroffen.
1945
26., 27. und 28. März Kampfhandlungen mit 7 Toten
28. März (Mittwoch vor Gründonnerstag) rücken die Amerikaner von Hattersheim kommend in Sindlingen ein, ohne dabei einen Schuß abzufeuern.
Die Gi´s fordern die Sindlinger auf, weiße Fahnen zu zeigen, was auch prompt befolgt wird.
Im Mai ist der Krieg zu Ende.
Sindlingen ist glimpflich davon gekommen.
Die Farbwerke Hoechst ist entgegen allen Vermutungen nicht angegriffen worden.
Erst sehr viel später, in den 90er Jahren, wird durch einen Zufall der wahre Grund geklärt: Hoechst sollte für die amerikanische Armee ein Logistik Zentrum werden. Höchst, Zeilsheim, Sindlingen, Kelsterbach und Schwanheim wurden daher nicht angegriffen. (Info: Dr. Metternich)
Bombenschäden durch Brandbomben waren festzuhalten, in der Katholischen Kirche (Apsis), Zehnthofscheune, Scheune und Wohnhaus Regenbogen in der Ranzengasse, Scheunen Hofmann-Schmelz Nr. 7, Westenberger (Neugässer) Nr. 5, und Haus Nr. 3 in Alt Sindlingen.
Alle durch Bomben beschädigten Gebäude wurden noch während des Krieges wieder aufgebaut.
Insgesamt gab es in Sindlingen 54 Hausbrände, 2 Dachstuhlbrände und 8 Scheunenbrände. 3 Häuser wurden durch Granateinschläge beschädigt.
Beschlagnahmung der Villa von Meister, der Villenkolonie und der Bauverein-Siedlung durch Engländer und Amerikaner.
1946
Harmonika-Orchester Sindlingen wird gegründet, ebenso die Sportgemeinschaft Sindlingen.
Es gründen sich „Arbeiterwohlfahrt Sindlingen“, „Kleingartengemeinschaft im See“ und der
„Kleingartenverein Sindlingen“
1947
Die „Kolpingsfamilie Sindlingen“ und die „VdK.- Ortsgruppe Sindlingen“ werden gegründet
Ab 1950
1950 bis 1951
Bau der Flüchtlingssiedlung „Friedenau“ im nordwestlichen Gemarkungsgebiet.
(Verwaltungstechnisch zu Zeilsheim gehörend)
1952
Pfarrer Steinmetz stirbt nach 30 jähriger seelsorgerischer Tätigkeit in Sindlingen.
Die von der Gemeinde anläßlich seines 30 jährigen Jubiläums gestiftete St. Antoniusglocke läutet zum erstenmal aus Anlaß seines Todes.
1954
Verlegung der Höchster Farbenstraße an den nördlichen Rand der Höchst AG.
1955
Die Schwestern der „Armen Dienstmägde Jesu Christei“ im St. Josephshaus pflegen 635 Kranke.
Es werden 3850 Besuche gemacht; 20 Nachtwachen gehalten.
Alle diese Leistungen waren kostenlos !!!
1960
Der Sportplatz am Kreisel wird eingeweiht.
Nach der Zwischenlösung des Sportplatzgeländes im Bereich der heutigen Mainbrücke (Autobahn), wohin das Sportgelände von der Mainufer-Wiese, (oberhalb der neuen Farbwerksbrücke), verlegt wurde.
Davor bestand ein Sportplatz in der Nähe des alten Wasserturmes.
In der„Russenkaut“, benannt nach den dort früher gebrannten Backsteinen, den „Russen“.
1961
Der Deutsch-Französiche Musikkreis wird gegründet. (Theo Sittig)
1961 und 1983
Umfangreiche Kirchenrenovierungen mit Einbau des 14-Nothelferschreines (1961) unter Dekan Zaucker.
1962
Im Januar beginnen die ersten Rodungsarbeiten für den Bau des neuen Klärwerks der
Stadt Frankfurt am Main
1963
Bau des katholischen Gemeindezentrums St. Kilian in derAlbert-Blank-Straße.
(Einweihung am 22. September 1963)
Einweihung des Bürgergemeinschaftshauses in Sindlingen.
Einweihung der Jahrhunderthalle der Höchst AG; diese liegt noch einschließlich der Parkplätze in der Sindlinger Gemarkung.
1964
Sindlingen hat 12 297 Einwohner in 4156 Wohnungen.
1965
Die Kindertagesstätte in der Pfingstbornstraße wird eröffnet.
1966
Die erste Ausbaustufe des Klärwerks an der Kelsterbacher Fähre nimmt den Betrieb auf.
1968
Neues Bahnhofsgebäude an der Eisenbahnhaltestelle Sindlingen.
Bau der Fußgängerbrücke über die Höchster Farbenstraße; sie wird ein paar Jahre später wieder abgerissen, da sie kaum benutzt wurde.
Die Gasversorgung wird von Stadtgas auf Erdgas (zunächst E-Gas- eine Zwischenlösung ) umgestellt. (März)
Der Kindergarten in der Herbert von Meisterstraße wird völlig umgebaut.
1969 nach Chr.:
Das neue katholische Pfarrhaus (Auf dem alten Friedhof) wird bezogen.
1973 nach Chr.:
Einweihung des Gemeindehauses der evangelischen
Kirchengemeinde Sindlingen Nord.(Arche)
1973 bis 74
Prozeß im Sindlinger Bürgerhaus gegen Astrid Proll, Mitbegründerin der RAF-Gruppe „Bader-Meinhof“; das aus Sicherheitsgründen zur „Festung“ umgebaute Bürgerhaus wird erst ende 1974 für öffentliche Veranstaltungen wieder freigegeben.
Der Motorbootclub Sindlingen wird gegründet.
Die Ludwig-Weber-Schule wird ihrer Bestimmung übergeben.
1974
Die „Falken-Jugend Sindlingen“ wird gegründet.
1975
Die „Freunde von Alt-Sindlingen“ veranstalten am Sonntag der Herbstkerb ein Schmalzebrote-Essen zu Gunsten des zu errichtenden Ranzenbrunnens.
1977
Der erste Bauabschnitt der „Altenwohnanlage Zehnthof“ ist fertiggestellt; 1980 wird der zweite Bauabschnitt vollendet.
Die Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe geht in Gründung.
Abbruch des alten Gemeindehauses (Jugendheim) von 1930.
1978
Die neue Mainbrücke Sindlingen der Hoechst AG wird für den Verkehr freigegeben; die Mainfähre Kelsterbach-Sindlingen stellt den Betrieb ein.
Die Gasversorgung wird von E-Gas auf das höherwertige H-Gas umgestellt. (Oktober)
Der Sportfischerverein Sindlingen wird gegründet.
1979
Das neue Gemeindehaus St. Dionysius wird eingeweiht.
Der „1. FC Rotweiß Sindlingen“ gründet sich
1980
Das neue kath. Pfarrzentrum St. Kilian ist fertiggestellt.
24. Februar: Die Eisenbahnunterführung der Sindlinger Bahnstraße wird nach 21 monatiger Bauzeit dem Verkehr übergeben.
Das zur Altenwohnanlage gehörende Haus Huthmacherstraße 22 wird im alten Stil als Fachwerkhaus wieder neu erbaut.
Der Tennisclub Sindlingen wird gegründet.
1981
In Sindlingen wird die größte Schlamm-Entwässerungsanlage Europas in Betrieb genommen.
Umfassende Renovierung des Sindlinger Bürgerhauses.
1982
In der Villa „von Meister“ eröffnet die „Phönix-Haus Gesellschaft“ ein Rehabilitationszentrum zur sozialen Integration ehemaliger Drogenabhängiger.
1983
Einweihung des Volksaltares (2. Ostertag) in St. Dionysius
1984
Im Großklärwerk Sindlingen wird die erste Stufe der vollbiologischen Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Betrieb genommen.
1985
Am 24. Mai großer Kirchenbrand (Pfr. Baetzen, Ursache ungeklärt)
1986
In der durch den Brand im Frühjahr 1985 beschädigten
St.- Dionysius-Kirche findet nach ihrer 900 000 D-Mark teuren
Renovierung wieder Gottesdienst statt.
1988
Auf dem Richard-Weidlich-Platz gibt es erstmals einen Wochenmarkt.
(setzt sich nicht durch und wird wieder eingestellt)
1989
Zur Vorbereitung der 1200-Jahrfeier Sindlingen 1991 wird ein „Vereinsausschuß“ gegründet.
1991
Juni - August: Sindlingen feiert sein 1200 jähriges Ortsjubiläum.
Es findet ein großer Festumzug statt.
1996
Der „Heimat-und Geschichtsverein“ wird gegründet.
24.12.1996 Selbstmordattentat in der Christmette der evangelischen Kirche.
Eine Selbstmörderin zündet in der evangelischen Kirche zwei Handgranaten und reißt zwei Schwestern mit in den Tod. Viele Verletzte.
2000 nachChr.
2000
Kirchendachsanierung (Gebälk und Schieferdeckung) mit Einbau von Zugstangen durch das Tonnengewölbe vom Kirchenschiff.
Am Mainufer werden entlang dem Weg unterhalb des Hochwasserdamms neue Bäume angepflanzt, Ahorn, keine Pappeln mehr.
Die alten Pappeln sind zu mächtigen, mehr als einen Meter im Durchmesser messenden Bäumen herangewachsen.
Leider sind sie von innen heraus angefault und müssen deshalb gefällt werden.
Angepflanzt wurden sie 1924. Wie lange wird es dauern, bis die neuen Bäume so im Wind rauschen wie die alten, riesigen Pappeln?
Es finden die ersten Gespräche über eine Zusammenlegung der beiden Sindlinger Evangelischen Kirchengemeinden statt. (Oktober)
Der evangelische Pfarrer ist zu dieser Zeit Herr Vorländer.
Die „Hoechst“ AG wird in viele kleine Unternehmen aufgespalten und existiert nicht mehr in ihrer alten Form als Weltunternehmen.
Auf dem Gelände des „Industrieparks Höchst“ gibt es 26 verschiedene Firmen.
2001
Der Kindergarten in der Herbert von Meisterstraße wird umgebaut und erweitert und am Sonntag dem
2. August 2001 nach dreizehn monatiger Bauzeit eingeweiht.
2005
Die beiden katholischen Kirchengemeinden in Sindlingen, St. Dionysius und St. Kilian fusionieren.
Ebenso die beiden evangelischen Gemeinden.
2007
Am Freitag dem 26. 10. 2007 kurz nach 3:00 h sprengt ein Mieter des Wohnhauses Weinbergstr. 2/Ecke Allesinastrasse das Dachgeschoss mit Hilfe einer manipulierten Gasleitung in die Luft.
Die Verwüstungen sind ähnlich eines Bombeneinschlages, Teile des Daches liegen auf den Dächern der gegenüberliegenden Häuser, zwanzig Autos werden zum Teil zu Schrott, eine Person wird schwer verletzt, eine Person nur leicht.
Die Wucht der Explosion ist so stark, dass noch in der Okriftelerstrasse die Schaufensterscheiben bei Anneliese Hedtler zerstört werden.
Das Haus ist einsturzgefährdet und nicht mehr bewohnbar.
2008
Der Gesangverein „Arion“ hat nicht mehr genügend Sänger und löst sich auf.
Die Fahne und viele Exponate gehen an den Heimat und Geschichtsverein Sindlingen
2009
Im Mai feiert die Chorgemeinschaft Sindlingen in den Räumen der katholischen Gemeinde St. Kilian das 150-jährige Bestehen ihres Teilvereins, dem „Männergesangverein“. Die Chorgemeinschaft besteht heute aus dem GV Sängerlust, GV
Meenzerhofgesellschaft und dem Jubelverein. Das Durchschnittsalter der Sänger liegt bei 70 Jahren.
2010
Das ev. Gemeindehaus an der Gustavsallee wird eingeweiht.
* 1 Morgen = 25,522 ar; 1 ar = 100 m2;
demnach ist die damalige Fläche von Sindlingen 6.883.283,40 m2 oder 6,88 km2
Quellenverzeichnis.
Vollert, Adalbert: Sindlingen, Ein Frankfurter Stadtteil
einst und jetzt. 1991
Zaucker, Otto, Pfarrer: Pfarrführer Frankfurt Sindlingen,
St. Dionysius. 1956
Archiv des Sindlinger Heimat und Geschichtsvereins.
Handschriften von Walter Schneider
1* Karton 129 der Pfarrchronik, nachträglicher Eintrag zwischen Seite 56+57
Druckdatum: Samstag, 2. Februar 2013